ein Bericht zum Thema 

wie baue ich ein Fotodiorama ?

Teil 1

Sorry wegen dem vielen Text am Anfang, aber ich halte es für sinnvoll zunächst mal einige grundsätzliche Sachen zu erklären. So wisst ihr von vorneherein warum ich was wie mache und müßt nicht noch jede menge Frage-Mails fragen.

 

Die Antwort dazu ist gar nicht so schwer. Ich mache hier einfach mal einen Vorschlag wie man sowas machen könnte. Daß es beim Dioramenbau natürlich genauso viele unterschiedliche Meinungen Zum "wie" gibt wie im sonstigen Modellbau ist klar, aber das ganze ist auch nur als Anregung gedacht. 

Gehen wir nach dem "wie" zu dem "warum": Es läßt sich wohl nicht abstreiten, daß Modelle in ihrer "natürlichen" Umgebung besser zur Geltung kommen als vor weißem Hintergrund. Außerdem kann man bei einem tragbaren Diorama auch das Sonnenlicht sehr gut zur Beleuchtung der Szenerie benutzen, was allemal besser ist als künstliches Licht oder gar Blitzlicht. 

Um mal wieder zum Bauen zurückzukommen: 

Bei einem Fotodiorama gelten etwas andere „Regeln der Baukunst“ als beim herkömmlichen und meist recht gut detaillierten Diorama. Ein Fotodiorama ist ein Mittel zum Zweck und nichts anderes. Daher sollte man das auch so einfach wie möglich gestalten, und alle unnötigen Details aussparen:

Keine Häuser, denn es wird recht schnell langweilig, wenn die Modelle immer vor dem gleichen Haus zu sehen sind. 

Keine festeingbauten Preiserlein, denn es ist recht unwahrscheinlich, das Oma und Opa Müller immer an der gleichen Stelle stehen. Gegen mobile Preiserlein, die je nach
Situation neu aufgestellt werden ist aber nichts einzuwenden. 


Wenn man Modelle unterschiedlicher Epochen und/oder Herkunft fotografieren möchte, sollte man auch auf Verkehrszeichen verzichten. Es ist doch recht
unwahrscheinlich (wenn auch sicherlich nicht unmöglich), daß sowohl der sibirische Geländewagen von 1940 als auch der südamerikanische LKW mit Baujahr 1995 an der Kreuzung zwischen Vorder- und Hintertupfingen entlangfahren.

Ein ländliches Diorama vereinfacht das Weglassen vieler unnötiger Ausgestaltungsmerkmale sehr stark. Allerdings sollte man auch bei der kleinen Landstraße darauf achten, daß sie breit genug ist, also mindestens 7 cm, damit sich auch 2 LKW oder ausgewachsene Traktoren begegnen können.

Die Haupt-Fotostraße sollte etwa 5-7 cm vom vorderen Rand wegliegen, so hat man noch ausreichend Landschaft nach hinten, und das Modell steht nicht einfach im nichts. Der wenige Platz nach vorne ist bei richtigem Blickwinkel vollkommen ausreichend.

Eine Straßenkreuzung oder Abzweigung bietet recht viele Möglichkeiten auch mehrere Modelle zu fotografieren. In diesem Falle gilt der oben genannte Abstand zum Rand für beide Straßen. Weiterhin bietet ein Feldweg die Möglichkeit OffRoad-Fahrzeuge jeglicher Art auch neben der Straße zu fotografieren, ohne daß diese dabei alles Grünzeug umpflügen. Vorstellbar wäre aber z.B. auch ein Teil eines Ackers um landwirtschaftliche Fahrzeuge zu fotografieren. 

Erst mal genug der guten Ratschläge. Gehen wir ans Bauen:

Zunächst sollte man sich eine geeignete Grundlage suchen. Ein Holzbrett oder ein Stück Spanplatte ist da sicherlich nicht schlecht. Die Vertiefungen wie in dem gezeigten Brett sind nicht nötig, die kommen einfach daher, daß dieses ein Teil eines früheren Aktenschrankes war. Die Größe sollte zwischen 30x30 und 40x40 cm sein. So ist das Diorama noch einigermaßen handlich (schließlich muß man es ja problemlos an gut beleuchtete Stellen tragen können), aber auch groß genug für die gängigen 1:87-Modelle. Wenn man häufig Schwerlastmodelle fotografiert, sollte man evtl. auch über ein längeres Diorama (z.B. 40x60 cm) nachdenken. 

Nachdem das geeignete Fundament gefunden ist, zeichnet man sich den ungefähren Straßenverlauf und andere wichtige Details (z.B. Bäume/Büsche) auf. Danach gipst man die Straße auf das Brett. Falls man eine glatte Oberfläche vorfindet, kann man sich letzteres sparen. 

Nach ausreichender Trockenzeit wird die Straße mit Schleifpapier geglättet. Das eine oder andere Schlagloch darf aber sicherlich auch drin bleiben. Ist ja beim Vorbild genauso;-) 

Wenn die Straße so weit fertig ist, muß das Gelände angebaut werden. Auch das wird aufgegipst. Um das ganze etwas interessanter zu gestalten kann man ein leicht unebenes Gelände formen. Allerdings sollte das Gelände vor der Haupt-Fotostraße nicht höher als 1 cm (besser noch 0,5 cm) sein, da man sonst von zu weit oben fotografieren müßte, oder aber immer der untere Teil des Modells fehlt. Wenn man mit recht flüssigem Gips arbeitet, ist es meist nicht mehr nötig das Gelände noch nachzuschleifen. Nur der spätere Feldweg mußte etwas nachgearbeitet werden. Wenn Bäume auf dem späteren Diorama stehen sollen, muß man auch die zukünftigen Standflächen noch geradeschleifen, damit man die Bäume vernünftig aufkleben kann. Weiterhin sollte man nicht vergessen, an der Seite übergelaufenen Gips zu entfernen. Ein viereckiges Diorama sieht einfach besser aus als eines mit unregelmäßigem Rand, und es läßt sich zudem noch besser lagern.

Nach mal wieder ausreichender Trockenzeit kann man endlich mit der Farbgestaltung anfangen. Ich habe mit der Straße angefangen und die mit schwarzer Acrylfarbe angemalt. Die Ränder zu den Grünflächen sollte man dabei großzügig übermalen, damit später keine weißen Flecken entstehen.

Nachdem die schwarze Farbe getrocknet ist, geht man an den Unterbau der Grünflächen. Hier gibt es zwei unterschiedliche Meinungen, wie man vorgehen sollte:


Meinung Nr. 1 ist, daß man den Boden unter Wiesen mit grüner Farbe anmalt, damit selbige grüner leuchten. 

Meinung Nr. 2 (und der schließe ich mich an) ist, daß man Grünflächen braun untermalt, denn Erde, auf der Gras ja bekanntlich wächst, ist ja auch braun. Weiterhin hat das mit der braunen Farbe den Vorteil, daß es nicht schlimm ist, wenn mal ein Stückchen Rasen verloren geht. Dann war eben ein Wildschwein da und hat ein wenig in der Erde gewühlt;-) Die spätere Begrünung deckt auch recht gut, so daß man nicht unbedingt mit grün untermalen muß. Beim Anlegen der Erdflächen fängt am sinnvollsten man mit einem dünnen Pinsel an den Straßenrändern an und zieht erst mal „gerade“ Straßenränder.

 

zu Teil 2 des Bauberichts

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